auch ich will mich kurz vorstellen.
In unserer Familie wird seit 1935 sehr hartnäckig Deutz gefahren. Versuche mit Lanz und IHC sind nicht so erfolgreich verlaufen. In unserer klitzkleinen Landwirtschaft setzen wir heute 13 Deutz-Traktoren aus den Jahren 1951 bis 1977, davon zwei Allradschlepper, ein. Genau so überdimensioniert ist der Gerätepark: Zwei zweifurchige Landsberg-Anhängepflüge (von denen man aber kaum sagen kann, daß sie noch wirklich in der Landwirtschaft arbeiten), ein Röwer Merkur S-Beetpflug, der auch nur sonntags rausgeholt wird, ein einfurchiger Rabe-Winkeldrehpflug und fünf zweifurchige Kehrpflüge von Rabe und Landsberg, drei dreifurfurchige Volldrehpflüge von Rabe und Niemeyer, Amazone-Bestellkombination mit Rüttelegge und Drille, eine Silo-Wolff-Kurzkombination, eine Becker-Federzinkenegge, ein als Eigenbau erworbener Schwergrubber, zwei Zweiseitenkipper (Welger und Sendenhorster), ein Tebbe-Miststreuer, ein Fahr KM 22 und ein KM 20, zwei KH 20 und ein KS 80 D, ein Burco-Schleudersteuer (der mal von Verwandschaft mütterlicherseits hergestellt worden ist), ein Rau-Rototiller.
Wie kommt so einer zu Same? Anders, als man zunächst denken möchte. In den 70er Jahren habe ich in Bayern das erste Mal einen Same Allrad gesehen und konnte damit so gar nichts anfangen, denn die Marke war in Deutschland völlig unbekannt. Ende der 80er Jahre fiel mir nach und nach auf, welch hochentwickelte Technik Same traditionell einsetzt. Erwähnen möchte ich nur den Allrad-Zentralantrieb mit goßen Vorderrädern und die Luftkühlung. In den 80er Jahren kamen dann allerlei elektrohydraulische Schaltungen hinzu, als meine Lieblingsmarke sich noch mechnischer Hebel bediente.
Daher war ich froh, daß KHD das Deutz-Fahr-Landmaschinengeschäft nicht an Fiat alias New Holland, sondern an Same verkauft hat. Es ist reiner Zufall, daß damit ein Käufer gefunden worden war, für dessen Taktoren ich mich schon lange interessierte. Ich kann mir kaum vorstellen, daß mich Fiat- und IHC-Traktoren außer in Blau und Rot nun auch noch in einer grünen Variante so angesprochen hätten, wie es das Modellprogramm von SDF heute tut.
Natürlich ist auch mit SDF nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Ich bin entsetzt, daß dieses Unternehmen es einfach nicht schafft, eine Kundenbindung aufzubauen (man sehe sich nur mal an, wie Claas oder Fendt es seit jeher schaffen, der Kundschaft das Geld aus der Tasche zu ziehen und dabei noch den Eindruck zu vermitteln, der Kunde hätte ein besonders gutes Geschäft gemacht). Es war auch wenig geschickt, sich selber aus dem Mähdrechergeschäft zu kicken, um nun mühevoll zu versuchen, wieder Kunde zu finden - Deutz-Fahr war da mal in Deutschland der Zweitgrößte und ist heute ein Niemand. Ich habe kein Verständnis dafür, wie man mittlerweile fast 30 Jahre für haklige Schaltungen kritisiert werden kann, ohne auch nur zu versuchen, daß Problem in den Griff zu bekommen. Aber alles in allem werde ich wohl auch die nächsten Jahrzehnte Traktoren von SDF allen anderen vorziehen.
Mein Avatar zeigt einen Laser 100, weil ich in meinem Herzen eine besondere Ecke für Fünfzylindermotoren reserviert habe.
Michael